Mauer- und Alpensegler brauchen Nistplätze an Gebäuden
Mauer- und Alpensegler sind auf kleine Hohlräume an unseren Gebäuden und Mauern angewiesen. Früher waren die meisten Häuser so gebaut, dass im Dachbereich, auf der Mauerkrone und im Mauerwerk genügend Hohlräume und Nischen vorhanden waren, welche die Segler als Nistplätze nutzen konnten. Zudem entstanden im Lauf der Jahre Risse und Spalten, die sich ebenfalls als Seglernistplätze eigneten. Doch leider werden solche Stellen heute bei Renovationen wegsaniert. Die wenigen verbleibenden, für die Lüftung unbedingt notwendigen Hohlräume werden durch Insektengitter verschlossen. Doch Segler sind ihrem Brutplatz treu. Haben sie einmal an einem Ort erfolgreich Junge aufgezogen, kehren sie jedes Jahr ins gleiche Nest zurück, bessern dieses aus und brüten wieder darin.
Auch während 6 – 9 Monaten Winter-Abwesenheit vergessen sie nicht, an welchem Haus, unter welchem Ziegel sie genistet haben. Ist ihr Nistplatz verschwunden, brauchen sie viel Zeit, bis sie diese Stelle aufgeben und nicht mehr anliegen. Die anschliessende Suche nach einem neuen Nistplatz kann lange dauern.
Verschlossen werden geeignete Nischen vielfach aus Unkenntnis, weil das Gebäude besser isoliert wird oder aus Furcht vor Beschädigung der Bausubstanz. Dass Segler und ihre Nistplätze geschützt sind, ist meist nicht bekannt. Zu- dem beschädigen Segler die Bausubstanz nicht.
Die stetige Abnahme der Brutplätze führt zwangsläufig zu einem Rückgang des Seglerbestandes. Viele Seglerkolonien, welche in Mehrfamilienhäusern aus den 30er- oder 50er- Jahren des letzten Jahrhunderts Unterschlupf gefunden hatten, wurden heimatlos, weil die Gebäude durch Neubauten ersetzt worden sind.
Die meisten Nistplätze könnten jedoch ohne grosse Kostenfolge erhalten und an Neubauten können mit wenig Aufwand neue Unterschlüpfe eingerichtet werden
Iris Scholl erstellte die Broschüre 'Nistkästen für Mauer- und Alpensegler'. Dieses Werk gibt Ihnen praktische Informationen rund um zahlreiche Baufragen.